Was ist Mentales Training
Mentales Training, das hat jeder schon einmal gehört. Es ist -
wie der Name schon suggeriert - "Training" im klassischen Sinne.
Nur, dass dieses Training in der Vorstellung absolviert wird, ohne
dass gleichzeitig in der Praxis trainiert wird.
Tatsächlich stammen der Begriff und die Technik aus der
Sportpsychologie. Nach und nach nutzte man "Mentales Training"
auch für andere Situationen als Bezeichnung eines speziellen
Trainings. Inzwischen beschäftigen sich mit dem mentalen Training
beispielsweise Piloten, Spezialeinsatzkräfte, Chirurgen. Sie haben
alle das Problem, dass sie eine Herausforderung oder eine
Anforderung in einer Situation meistern müssen, in der sie aus der
Routine gestoßen werden und plötzlich Schwierigkeiten haben, die
an sie gestellten Anforderungen zu meistern.
Wenn das unvorbereitet passiert, sind die meisten
Gedankeninhalte an die Situation gebunden (situative Gedanken),
also zum Beispiel: Was denkt der Trainer? Was ist, wenn ich das
jetzt vermassele? Was wenn ich jetzt einen Fehler mache?
Diese Gedankengänge sind nicht hilfreich, um die Situation zu
meistern, sondern vor allen Dingen hinderlich. Somit sollte man
sich auf Gedankengänge einlassen, die in der Situation konkret
nützen, also Gedanken, die eine kompetente Handlung ermöglichen,
um diese Situation erfolgreich zu meistern (handlungsorientierte
Gedanken).
Ein Pilot beispielsweise, der Gefahrensituationen gedanklich
durch mentales Training vorweg genommen hat, besitzt sofort im
Augenblick der tatsächlich eintretenden Gefahr einen Handlungsplan
und kann auf diesen zurückgreifen, selbst wenn es sich um eine
lebensgefährliche Situation handelt. Die Wissenschaft hat die
Wirksamkeit des mentalen Trainings nachgewiesen. Inzwischen ist im
Leistungs- und Hochleistungssport mentales Training zum Alltag
geworden. Die Erkenntnis aus der Sportpsychologie ist, dass wir
sogar Bewegungsabläufe, die wir zusätzlich mental lernen, sogar
schneller in der Praxis umsetzen, als wenn wir uns auf die reine
Praxisausübung konzentrieren.
Ziele und Methoden
Mentales Training umfasst eine umfangreiche Methodensammlung,
die alle zum Ziel haben, positive Effekte in folgenden Bereichen
zu verursachen.
Wir haben folgende Ziele einmal definiert
- Soziale Kompetenz und emotionale Kompetenz
- Kognitive Fähigkeiten für schnelle Reaktionen, Entscheidungen
und Strategien zu stärken
- Selbstbewusstsein und Handlungsorientiert in jeder Situation
zu bleiben
- Belastbarkeit vergrößern.
- Handlungskompetenzen erwerben
Zentrale Idee ist immer, Sport oder andere berufliche
Herausforderungen als Tätigkeit zu sehen, die sowohl alleine wie
auch in der Gruppe gewisse Ansprüche an uns Menschen stellt, die
nicht nur auf der rein körperlichen Ebene zu sehen sind.
Stattdessen ist auch unsere mentale Fähigkeit hoch gefordert.
Zentrale Methoden und Trainingsverfahren:
- Training von Handlungsmustern
- Training, um das Aktivierungsniveau zu regulieren
- Training, um die Aufmerksamkeit zu regulieren
- Training, die eigene Kompetenz korrekt einzuschätzen
- Training, die eigenen Selbstgespräche zu steuern
Historisch gab es eine wichtige Weiterentwicklung: Anfänglich
setzte man ein mentales Training zur Verbesserung / Einübung von
Bewegungsabläufen ergänzend zum körperlichen Training ein. Der
Fokus auf psychologische Elemente kam dann später hinzu, indem
bereits bekannte Methoden der Verhaltenstherapie auf
sportpsychologische Anforderungen hin angepasst wurden. Später
wurden die Methoden auch auf andere Felder ausgeweitet.
Übungen
Was wir anbieten können, ist eine fachkompetente Beratung und
einen großen Blumenstrauß an wirksamen Übungen, mit denen man
mentales Training erfolgreich durchführen und in Training sowie im
Wettkampf einbauen kann.
Wir nutzen für unser Mentaltraining verschiedene gängige
Verfahren und Übungen aus der Verhaltenstherapie, kognitiven
Verhaltenstherapie, Schematherapie, EMDR, aus den klassichen
Entspannungsverfahren, nebst Yoga und Hypnose, dem NLP, Wingwave
und vielen anderen mehr. Dabei sind diejenigen die dies anwenden,
darin ausgebildet.
Unsere Methoden in der Übersicht:
- 3-4-5-6-7 Methode von Prof. Ebespächer
- ABC-Methode aus der Verhaltenstherapie
- SORCK Schema aus der Verhaltenstherapie
- Entspannungsverfahren
- Yoga
- Hypnose
- EMDR
- Affirmationen, Phantasiereisen, Vorbildarbeit
- Submodalitätenarbeit
- Ressourcenarbeit / Ressourcenaktivierung
- Arbeit mit Ankern
- Euthyme Therapie / Training
- Affektbrücke
- Ritualisierte Handlungen
- Cirle of Excellence / Moment of Excellence
- Gedankenstopp
- Glaubenssatzarbeit
- Wing Wave
- Brain Gym
Somit gibt es ein ganzes Feld an Techniken, Methoden und Übungen,
die helfen, das jeweilige Ziel zu erreichen. Dabei steht unserer
Philosophie nach die Wirksamkeit einer Methode oder Übung immer im
Vordergrund. Nicht das harte, stupide Training mit einer Methode
oder Übung führt zum Erfolg sondern der Komplex aus Wirksamkeit,
Regelmäßigkeit und Wachheit während der Übungsausführung.
Vorgehensweisen
Training von Bewegungsabläufen oder Handlungsmustern
Bewegungsabläufe und Handlungsmuster in bestimmten Situationen
lassen sich verbessern, indem man sie sich bewusst vorstellt, d.h.
sie mental ausführt, ohne aber sie tatsächlich durchzuführen. Hier
gibt es verschiedene Techniken, um diese Vorstellung angemessen
lebhaft durchzuführen und in ihrer optimalen Ausführung auch
innerlich erlebbar zu machen. Spezielle Anwendungsfälle sind hier
die Rehabilitation in der nach-klinischen Behandlung.
Training, um das Aktivierungsnivau zu regulieren
Erregung und Anspannung gehören zu Handlungen dazu und sind
typischerweise erlebte Zustände. Diese Erregung kann über oder unter
einem angenommenen optimalen Niveau liegen. Mit Hilfe von Mentalem
Training soll man diese optimale Aktivierung erreichen. Oft kommen
hier Techniken der Entspannung wie Autogenes Training oder
Progressive Relaxation zum Einsatz. Aber auch Brain Gym, oder andere
Gehirnaktivierende Übungen haben sich hier im Mentalen Training
bewährt.
Training, um Aufmerksamkeit zu regulieren
Im Alltag richtet sich Aufmerksamkeit ohne Zutun nach außen oder
innen. Im Beruf oder im Sport wünscht man sich dagegen eine bewusste
Fokussierung. Dabei ist die eigene Aufgabe immer die Wahrnehmung
bewusst zu auszurichten, zu verteilen und zwischen Konzentration /
Fokus und Entspannung zu wechseln. Um dies einzuüben gibt es
verschiedene klassische Aufmerksamkeitsübungen und Methoden mit der
man dies trainieren kann.
Training um, die eigene Kompetenz korrekt einzuschätzen
Kompetenzerwartung (Prognosetraining) dient dazu, in
herausfordernden Situationen zu einer ehrlichen Selbsteinschätzung
zu kommen und dabei, das Selbstbewusstsein und die so genannte
Selbstwirksamkeit zu stärken. Mentales Training und körperliches
Training dienen hier dazu, vor allen Dingen die Situation im
Wettbewerb schon vorher erlebbar zu machen und die
Leistungsfähigkeit auch unter Anspannung zu verbessern.
Training zur Selbstgesprächregulation
Zweifel, negative Selbstgespräche und Gedanken behindern im Alltag,
im Beruf und natürlich auch im Sport. Dysfunktionale Gedanken zu
erkennen, zu eliminieren und durch positive Gedanken und funktionale
Kognitionen zu ersetzen, trainiert man, indem man eigene
Selbstgespräche analysiert und geeignet reguliert. Dies geschieht
meist mit Methoden aus der kognitiven Verhaltenstherapie, oftmals
kombiniert mit Gedankenstopp und Entspannungsverfahren.